Chora. Über das zweite Prinzip Platons – BARBARIC (RA)

BARBARIC, Damir. Chora. Über das zweite Prinzip Platons. Tübingen: Attempto Verlag, 2015. Resenha de: HERKERT, Felix. Revista Archai, Brasília, n.20, p.343-353, Maio, 2017.

Die platonische Chora ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend ins Blickfeld der Interpreten gerückt. Dabei fällt auf, dass viele der zur Chora entstandenen Studien nicht aus der Feder von Altphilologen oder Spezialisten für antike Philosophie stammen, sondern von – nicht selten in den Fußstapfen Heideggers wandelnden – Phänomenologen. Es sei hier nur auf drei Aufsätze Nader El-Bizris (zwischen 2001 und 2004 publiziert)1, auf John Sallis’ Chorology (1999)2 sowie Günter Figals Kapitel zur Chora in seinem neuen Werk Unscheinbarkeit (2015)3 verwiesen, ganz zu schweigen von Jacques Derridas einschlägigem Text zur Thematik (1993)4. Was macht die Chora als Untersuchungsgegenstand philosophisch so interessant? Zunächst der Umstand, dass sie – seit der aristotelischen Umdeutung zur Hyle – innerhalb der platonisch-aristotelischen Tradition gleichsam von der Bildfläche verschwand. Im Rückgang auf die Chora lässt sich also, gegen die gesamte abendländische Tradition, ein bei Platon gedachtes, daraufhin sogleich der Vergessenheit anheimgefallenes Motiv wiedergewinnen und fruchtbar machen. Die Wieder-holung der Chora kann sich ferner verbinden mit der von Heidegger angestrengten Grundsatzkritik der Metaphysik, und zwar durch Bezugnahme auf eine Gedankenfigur, die von Heidegger selber erstaunlich selten thematisiert wurde.

Vor diesem Hintergrund lässt sich auch Damir Barbarics neue Studie zur Chora verorten. Diese beginnt kaum zufällig mit dem Hinweis auf den „anderen Anfang”(ἑτέραν ἀρχὴν), mit dem Platon im Timaios (48b2) die Passagen zur Chora als einer „dritten Gattung”neben dem Seienden und dem Werdenden einleitet. Barbarics These dazu lautet: „Wenn die »klassische”Lehre Platons, die im Laufe der Geschichte zum »Platonismus« als einer »ZweiWelten-Lehre”festgelegt wurde, das Wesen dessen ausmacht, was in Anlehnung an Nietzsche und Heidegger unter »Metaphysik”verstanden werden soll, dann könnte Platons »anderer Anfang« im Timaios sein bislang wenig beachteter, ja verkannter Versuch der »Überwindung« einer so verstandenen Metaphysik verstanden werden”(12). Platon erschiene demnach nicht nur als Begründer, sondern zugleich als erster möglicher Überwinder der „Metaphysik“. Die Grundintention liegt klar zu Tage: Platons „ anderer Anfang”wird gegen Heidegger mobilisiert, indem ein im Anfang der Metaphysik liegendes, von Heidegger nicht gesehenes Potential der Vergessenheit entriss en und  einer  ausführlichen  Interpretation  unterzogen werden  soll.  Der  Weg,  den  Barbaric  für  dieses Unterfangen einschlägt, ist nun ein von den anfangs genannten Studien grundsätzlich verschiedener. Wie schon der Untertitel des Buches – „ Über das zweite Prinzip Platons”– nahelegt, geht es ihm um eine prinzipientheoretische Interpretation der Chora, die sich  im  Rahmen  des  Tübinger  Platonparadigmas bewegt 5.  Die  Tragfähigkeit  dieses  Paradigmas  – demgemä ß  das  Dialogwerk  Platons  erst  vor  dem Hintergrund  der  sogenannten „ ungeschriebenen Lehre”seinen vollen Sinn entfalte – wird von Barba ric nicht grundsätzlich hinterfragt, vielmehr mit Blick auf die Chora zu entfalten und zu erhärten versucht. Der Gang der Untersuchung gliedert sich in mehrere Kapitel, in denen eine detaillierte Interpretation de r relevanten Timaios -Passagen unternommen wird. Im Rahmen dieser Interpretation ist Barbaric stets um eine sinnvolle Kontextualisierung durch Heranziehung sachlich  bedeutsamer  Parallelstellen  aus  anderen platonischen  Dialogen  (besonders  aus Philebos, Sophistes und Nomoi), sowie um die Einbeziehung der indirekten Platonüberlieferung (z. B. Alexander von Aphrodisias) bemüht.

Zunächst sucht Barbaric die Chora gegen geläu- fige Raum- und Materiebegri]e abzugrenzen, ist sie doch weder von einem homogenen, ausgedehnten, leeren Raumverständnis her, noch auch von einer substratha oder stofflich begriffenen Materie (d. h. vom aristotelischen sowenig wie vom neuzeitlichen Materiebegri]) her zu fassen. Auch wenn manche der  Metaphern, die Platon zur Veranschaulichung der Chora  anführt,  in  derartige  Richtungen  weisen, spricht der Umstand, dass die Chora als in sich bewegt und mit Krä”en erfüllt beschrieben wird (vgl. 52e), gegen genannte Deutungen. Dieser Aspekt, die dynami- sche Bewegtheit der Chora, ist es denn auch, den Barbaric ins Zentrum stellt. Wie aber interpretiert er die „ schwankende Bewegung”der Chora? Nicht im Sinne einer Ortsbewegung; vielmehr wird zur Erhellung des Sachverhaltes Philebos  24a ]. herangezogen, da die dortige Untersuchung des ἄπειρον gewisse Paralle- len zur Chora aufweist. Die Bewegung des ἄπειρον, das unendliche Auseinandergehen bei gleichzeitigem  In-sich-Zurücksinken,  das  unendliche  Fortschreiten in entgegengesetzte Richtungen, wobei sogar die jeweiligen Extreme nicht als beständig gedacht werden dür^en, wird von Barbaric mit der Bewegung der Chora zusammengebracht. Chora und ἄπειρον seien „ ein δυνάμει ὄν, ein Vermögen oder ein Sein- Könnendes”(45), das als solches unbestimmbar bleibe und sich lediglich im Verhältnis zu anderem bestimmen lasse. Gro ß en Wert legt Barbaric darauf, die δύναμις der Chora und des ἄπειρον nicht als „ Mög- lichkeit“, sondern als „ Kra^”oder „ Vermögen”zu verstehen, welche letztlich nichts anderes als Aspekte der „ unbestimmten Zweiheit”darstellen. Überhaupt sieht Barbaric im Begri] der δύναμις – auch in Anlehnung an Sophistes 248 ]. – geradezu die entschei- dende Seinsbestimmung des späten Platon. Wenn im Sophistes das „ Vermögen zu tun und zu leiden”sowohl den Ideen als auch den Erscheinungen zukommt, so sei in der so verstandenen δύναμις die Klu^ zwischen Sein und Werden überbrückt, ein beiden Gemeinsames gefunden.

Auch das Wirken der „ unbestimmten Zweiheit”sei als δύναμις zu fassen, die zumal allem Weltgeschehen latent zu Grunde liege. Deshalb dürfe der sogenannte „ vorkosmische Zustand”auch nicht im zeitlichen Sin- ne, sondern als immerwährend verstanden werden. Die „ vorweltlichen und vorzeitlichen »Geschehnisse”(παθήματα), aus denen die zwar sichtbare, aber noch nicht zur körperlichen Festigkeit und Beständigkeit gelangenden Kra^bewegungen der Chora  bestehen, ereignen sich […] immer, überall in der Welt und mitten in der Zeit, in jedem Augenblick”(61f.) 6.

Weiterhin sucht Barbaric zu begründen, dass von der Chora bzw. der „ unbestimmten Zweiheit”im Timaios nicht erst nach dem „ anderen Anfang”die Rede sei, sondern der Sache nach schon viel früher, z. B. in 30 ]., wo das dem Demiurgen Vor*ndliche als „ nicht in Ruhe, sondern regellos und ungeordnet bewegt”beschrieben wird. Nicht zuletzt in der Genese der Weltseele sei die Chora bereits am Werk, namentlich im „ Anderen”als Teil ihrer Mischung. Die Gattung des „ Anderen”wird bekanntlich im Sophistes  näher erörtert und nimmt dort – verglichen mit den sons- tigen „ höchsten Gattungen”– eine Sonderrolle ein, insofern ihr keine Selbigkeit eignet, sie mithin nu r im Bezug auf Anderes charakterisierbar ist. Im „ An- deren”erblickt Barbaric nun wiederum eine Ausprä- gung des zweiten Prinzips, das vom Demiurgen mit Gewalt (βία) zur Mischung gezwungen werden muss. Die kosmische Topologie der Bewegungen reicht im Timaios vom sich gleichbleibenden Kreis der Fixster- ne, in dem das „ Selbe”gänzlich dominiere, über die verschiedenen Planetenbahnen, in deren ellipsenför- migen und unterschiedlich schnellen Bewegungen bereits das „ Andere”seine Kra^ entfalte, bis hin zu den ungeordneten Bewegungen auf der Erde, wo der Ein- &uss des „ Anderen”(und d. h. des zweiten Prinzips) überwiege. Letztlich hat für Barbaric die harmonische Ordnung der Weltseele – zu deren musikalischem Hintergrund er auch einige Überlegungen entfaltet – ihren Ursprung „ in den Schwingungen der allem Leben zugrunde liegenden Urbewegung, die an sich ordnungs- und regellos ist, aber durch die Zahl und die auf ihr beruhenden mannigfaltigen Analogiever- hältnisse zum Teil geordnet werden kann”(78). Da- mit ist die dynamische Urspannung der zwei Prinzi- pien auch in der Seele (besonders in ihren A]ekten) präsent; ihre Herstellung sei lediglich als „ rationaler und das hei ß t harmonisch gestalteter Überbau”(107) des chaotischen Urgrundes zu fassen.

Die Spannung zwischen den zwei Prinzipien zieht sich im Grunde durch alle Wirklichkeitsebenen, deren Genese – wie schon Konrad Gaiser ausführlich dargestellt hat – in der sogenannten „ Dimensionenfolge”von Punkt, Linie, Fläche und Körper veranschaulicht werden kann, wobei das jeweils Einfachere als Grenze (πέρας) für die nächste Dimension fungiert. Was die Entstehung der Körperlichkeit aus der Fläche betri – und dies bezeichnet ontologisch ja den Hervorgang der Sinnenwelt (und damit das Thema des Timaios) –, unterzieht Barbaric folgende wichtige Stelle aus den Nomoi  (894a) einer näheren Betrachtung: „ Und die Entstehung von allem, bei welchem Geschehnis (πάθος) kommt sie zustande? O]enkundig dann, wenn der Ursprung (ἀρχή), die Dimension anneh- mend (λαβοῦσα αὔξην), sich in den zweiten Um- schlag-Übergang (μετάβασιν) begibt und von diesem in den folgenden, und so, zu drei Dimensionen kom- mend, den Wahrnehmenden die Wahrnehmungen gibt.”Hier sei, so Barbaric, von der sukzessiven Ent- stehung der Körperwelt die Rede, die sich über einen mehrfachen „ Umschlag”bzw. „ Übergang”vollziehe, und zwar dergestalt, dass im Umschlag zu einer neu- en Dimension jeweils die ungeordnete δύναμις des zweiten Prinzips wirksam sei, die freilich zugleich wiederum vom ersten Prinzip begrenzt werde.7 Diese Entfaltung sei nun – mathematisch betrachtet – zu- gleich das Kommensurabelwerden eines innerhalb einer Dimension Inkommensurablen, d. i. die Auf- lösung einer innerdimensionalen Spannung durch den Übergang in eine neue Dimension. Am Beispiel des Verhältnisses der „ irrationalen”Diagonale eines Quadrats zu dessen Seitenlänge lasse sich dies veran- schaulichen: eine Diagonale mit der Länge „ Wurzel 2”ist niemals kommensurabel mit der Seitenlänge des betre]enden Quadrats. Erst im Übergang zur nächs- ten Dimension (d. h. in der Selbstmultiplikation von „ Wurzel 2“) lässt sich die Spannung au&ösen. Barbaric weist diesbezüglich darauf hin, dass die Griechen die- sen Übergang mit dem Verb δύναμαι bezeichneten, z. B. in der Formel „ »die Linie kann (δύναται)  die Flä- che”[…], wobei dieses »Können”wohl im Sinne von »hat den Drang nach…”und »hat die Kra^ zu…”zu verstehen ist”(100). Erst unter Berücksichtigung die- ses aus der Sphäre des Mathematischen geschöp^en δύναμις-Begri]s, so die These, erhalte Platons späte Seinsbestimmung ihre volle Bedeutung. Diese Seins- bestimmung sei nämlich primär auf die durch die Spannung der Prinzipien generierte Entfaltung der Dimensionenfolge zugeschnitten.

In dem im Sophistes  und im Timaios  dargelegten Weltverständnis sieht Barbaric die Ideenlehre nicht auf- gegeben, vielmehr eingebettet in und vertieft durch die Prinzipienlehre, welche der Sinnenwelt allererst ih reigenes Recht lasse. Der Urbild-Abbild-Dualismus tret e zurück hinter einer dynamisch-kontinuierlichen, zum al substanzlosen Au]assung der Gesamtwirklichkeit, wo- bei der Streit zwischen den beiden Prinzipien sich auf je- der Wirklichkeitsebene austrage. Die Implikationen, die sich hieraus für eine Verhältnisbestimmung zwischen dem Timaios und Platons gro ß em Alterswerk, den Nomoi, ergeben, deutet Barbaric nur an: „ Die Gesetze sind sein [d. i. Platons] Versuch, diese neue Konzeption mits amt ihren weitreichenden Folgen philosophisch produktiv zu machen”(123) – und damit gewisserma ß en das poli- tische Gegenstück zum Timaios.

Barbarics genaue Interpretation des Timaios, die Bezüge, die er zu anderen Dialogen sowie nicht zu- letzt zur indirekten Überlieferung zieht, vermögen über weite Strecken zu überzeugen. Hinsichtlich des metaphysikkritischen Potentials von Platons „ ande- rem Anfang”ergeben sich allerdings einige Fragen: Muss man den von Barbaric behaupteten Versuch der Überwindung der Metaphysik im Sinne einer Zwei-Welten-Lehre im Timaios notwendigerweise an die „ ungeschriebene Lehre”koppeln? Ist Platons „ an- derer Anfang”und das damit verbundene (selbst)kri- tische Potential nur (oder überhaupt) unter Annahme eines prinzipientheoretischen Hintergrundes plausi- bel zu machen? Insbesondere stellt sich bei einer prin- zipientheoretisch fundierten Chora, die für den Ver- such der Überwindung der Metaphysik in Anspruch genommen werden soll, die Frage, ob die Lehre von den zwei Prinzipien nicht ihrerseits „ metaphysisch”ist. Tritt uns das Problem des Dualismus nicht auch hier entgegen, jetzt freilich nicht mehr im Sinne der Zwei-Welten-Lehre  sondern  prinzipiendualistisch? Ob sich die prinzipientheoretisch fundierte Chora für eine Metaphysikkritik im heideggerschen Sinne eignet, erscheint jedenfalls fraglich. Das Kriterium der „ zwei Welten”mag für Nietzsches Verständnis von Metaphysik entscheidend sein, nicht aber ohne weiteres – wie Barbaric suggeriert (vgl. 12) – auch für Heidegger. Dessen Paradigma der Metaphysik als Onto-Theologie kann, muss jedoch nicht notwendi- gerweise mit einer „ Zwei-Welten-Lehre”korrespon- dieren. Also nicht anhand der Überwindung einer „ Zwei-Welten-Lehre“, sondern anhand einer Über- windung der Onto-%eologie wäre mit Heidegger die Tragweite des platonischen „ anderen Anfangs”zu ermessen. Diese Probleme scheint Barbaric – auch wenn er nicht explizit darauf zu sprechen kommt – insoweit gesehen oder zumindest geahnt zu haben, als es ihm am Ende weniger um eine Überwindung der Metaphysik denn um eine Wiederbelebung derselben „ auf der Spur von Chora “geht (136).

Notas

1 „ Qui-êtes vous Khôra? Receiving Plato’s Timaeus “, in: Existentia. Meletai-Sophias, Vol. XI, Issue 3-4 (2001), 473-490; „ ON KAI KHORA: Situating Heidegger between the Sophist and the Timaeus ”, in: Studia Phaenomenologica, Vol. IV, Issue 1-2 (2004), 73–98; „ Ontopoiēsis and the Interpretation of Plato’s Khôra ”, in: Analecta Husserliana: 1e Yearbook of Phenomeno- logical Research, Vol. LXXXIII (2004), 25–45.

2  Chorology. On Beginning in Plato’s Timaeus, Bloomington 1999.

3  Unscheinbarkeit. Der Raum der Phänomenologie, Tübin- gen 2015, § 3: χώρα.

4  Khôra, Paris 1993.

5 Auch dieser Ansatz ist freilich nicht neu. So hat sich bereits Giovanni Reale (Per una nuova interpretazione di Platone, Milano 21 2003, Kap. 19) an einer prinzipientheoretischen Auswertung der Chora versucht, bei der er teils auf ähnliche Zusammenhänge eingegangen ist wie auch Barbaric.

6 In gewisser Hinsicht lassen sich Barbarics Ausführun- gen zur von der „ unbestimmten Zweiheit”her gedachten und immerwährenden Bewegtheit der Chora auch als Ergänzung zu Konrad Gaisers Ausführungen zur platonischen Geschi- chtsmetaphysik in Teil 2 von Platons ungeschriebene Lehre (Stuttgart ³ 1998) verstehen. In einer ausführlichen Interpre- tation des Politikos -Mythos hatte Gaiser eine Rekonstruktion des platonischen Geschichtsverständnisses vor dem Hinter- grund der Prinzipienlehre versucht, wobei Geschichte dann ni- chts anderes ist als die wechselvolle Austragung der Spannung zwis-chen den Prinzipien in der Zeit. Die geschichtsphiloso- phischen Implikationen von Barbarics Chora-Interpretation weisen in eine ähnliche Richtung.

7 Eine derartige Deutung hat auch Konrad Gaiser (Platons ungeschriebene Lehre, 187f.) nahegelegt.

Referências

DERRIDA, J. (1993). Khôra. Paris, Galilée.

EL- BIZRI, N. (2001). Qui-êtes vous Khôra? Recei- ving Plato’s Timaeus. Existentia. Meletai-Sophias, Vol. XI, Issue 3-4, p. 473-490.

EL- BIZRI, N. (2004). ON KAI KHORA: Situating Heidegger between the Sophist and the Timaeus. Studia Phaenomenologica, Vol. IV, Issue 1-2, p. 73–98.

EL- BIZRI, N. (2004). „ Ontopoiēsis  and the Inter- pretation of Plato’s Khôra ”. Analecta Husserliana: 1e Yearbook of Phenomenological Research, Vol. LXXXI- II, p. 25-45. https://doi.org/10.1007/1-4020-2245-X_3

FIGAL, G. (2015). Unscheinbarkeit. Der Raum der Phänomenologie. Tübingen, Mohr Siebeck.

GAISER, K. (1998). Platons ungeschriebene Lehre. 3ºed. Stuttgart, Klett-Cotta.

REALE, G. (2003). Per una nuova interpretazione di Platone. 21º ed. Milano, Vita e pensiero.

SALLIS, J. (1999). Chorology. On Beginning in Plato’s Timaeus. Bloomington, Indiana University Press.

Felix Herkert – Albert Ludwigs Universität Freiburg (Deutschland). E-mail: [email protected]

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